Gedenken an die Flutkatastrophe 2021

14.07.2025

Herausforderungen und Fortschritte

Die verheerende Flutkatastrophe im Juli 2021 hat den Kreis Euskirchen mit voller Härte getroffen. 26 Menschen verloren ihr Leben und die Schäden an Wohnhäusern, Infrastruktur und Gewerbe beliefen sich auf weit über eine Milliarde Euro. Ganze Ortschaften wurden zerstört, und viele Bürgerinnen und Bürger standen vor den Trümmern ihrer Existenz.

Heute gedenken wir in stillem Respekt an die Nacht, die sich unauslöschlich in unser kollektives Gedächtnis eingebrannt hat. Die Flutkatastrophe vom 14. Juli 2021 und die darauffolgenden Tage haben unser Leben tief erschüttert - viele Menschen mussten unfassbares Leid ertragen und kämpfen bis heute mit den Folgen.

Vier Jahre später sind unsere Gedanken bei all jenen, die Angehörige verloren haben oder selbst betroffen sind. Wir denken an die unermüdlichen Helferinnen und Helfer, an Rettungskräfte und Freiwillige, die inmitten des Chaos Großartiges geleistet haben. Und wir verbinden uns mit allen, die heute an Gedenkveranstaltungen teilnehmen - um gemeinsam innezuhalten, sich zu erinnern und neue Kraft zu schöpfen.

Trotz der immensen Herausforderung konnte durch gemeinsames Engagement ein bedeutender Wiederaufbauprozess eingeleitet werden. Bis heute wurden über eine Milliarde Euro für den Wiederaufbau im Kreis Euskirchen bewilligt - ein Drittel der gesamten Mittel in Nordrhein-Westfalen. Im Frühjahr 2025 wurden bereits rund 920 Millionen Euro für die Infrastruktur der Kommunen und des Kreises bereitgestellt, während 327,5 Millionen Euro an private Haushalte flossen.

Die CDU hat sich auf allen Ebenen - kommunal, kreisweit, auf Landes- und Bundesebene - aktiv in den Wiederaufbau eingebracht. Vor Ort waren unsere Mandatsträger in zahlreichen Initiativen vertreten und unterstützten die Betroffenen mit Rat und Tat. Über unsere Netzwerke wurde zudem auf politischer Ebene alles darangesetzt, den Wiederaufbau voranzutreiben. So setzte sich beispielsweise unser Bundestagsabgeordneter, Detlef Seif, erfolgreich für die Verlängerung der Antrags- und Bewilligungsfristen ein, um den Menschen mehr Planungssicherheit zu geben.

Trotz großer Fortschritte bleibt der Wiederaufbau eine Langzeitaufgabe. Wohnhäuser, Kindergärten, Schulen, Sporthallen Straßen, Plätze und Brücken wurden zwar vielerorts wiederhergestellt, doch viele Menschen leben weiterhin in provisorischen Unterkünften oder Baustellen. Der Wiederaufbau der gesamten öffentlichen Infrastruktur wird noch viele Jahre dauern. Die gestiegenen Baukosten, Materialengpässe und bürokratischen Hürden sind nach wie vor genauso Herausforderungen wie Streitigkeiten mit Versicherungen.

Der Wiederaufbau muss nachhaltig und dauerhaft geschützt werden, insbesondere durch wirksame Maßnahmen im Bereich des Hochwasserschutzes. Um diesem Ziel gerecht zu werden, entwickeln Kreis und Kommunen seit der Flut in Kooperation umfassende, überörtliche Konzepte. Diese Zusammenarbeit soll Risiken frühzeitig erkennen, gemeinsame Schutzstrategien ermöglichen und die Kräfte bündeln. Parallel dazu erarbeiten die einzelnen Kommunen eigene örtliche Hochwasserschutzkonzepte, die speziell auf die lokalen Gegebenheiten und Bedarfe abgestimmt sind.

Zudem sind die psychischen Folgen der Katastrophe bei vielen Betroffenen tief spürbar. Gut, dass es innovative Leuchtturmprojekte wie das Hilfszentrum Schleidener Tal und das interkommunale Traumazentrum in unserem Kreis entsprungen sind. Diese können als Muster für etwaige künftige Krisen im Land NRW als Vorlage dienen.

Die CDU bleibt engagiert, um den Wiederaufbau aktiv zu begleiten. Unser Ziel ist es, den Kreis Euskirchen nicht nur wiederherzustellen, sondern ihn zukunftssicher und widerstandsfähig gegenüber künftigen Herausforderungen zu machen. Dabei steht die Solidarität mit den Bürgerinnen und Bürgern im Mittelpunkt - gemeinsam bauen wir unsere Heimat wieder auf. Auch kümmern wir uns weiterhin um die psychischen und sozialen Folgen, beraten gemein-sam mit den Wohlfahrtsverbänden Betroffene und halten die Langzeitwirkungen im Blick. Unser herzlicher Dank gilt der Landesregierung, die unsere Region in dieser schweren Katastrophe nicht allein gelassen hat!