Entwicklung in der Krankenhausstruktur im Kreis

19.07.2024

Fehlgeleitete Bundespolitik darf nicht zu einer Schlechterstellung der medizinischen Versorgung im ländlichen Raum führen - fehlende Selbstreflektion der Kreis SPD ist bemerkenswert.

Die Gesundheitspolitik von SPD-Minister Lauterbach führt zu einer massiven Schlechterstellung des ländlichen Raums in der medizinischen Versorgung – das Krankenhaus- und Apothekensterben kann gravierende Folgen haben und im äußersten Fall sogar zu Todesfällen führen.

Am Krankenausstandort Schleiden werden nach derzeitigem Stand in den nächsten Wochen die Abteilungen Intensivstation, Innere Medizin, Geriatrie, Unfallchirurgie und Notfallversorgung wegfallen. Eine sehr schlechte Nachricht, gerade für die Bewohnerinnen und Bewohner der Kommunen im Süden des Kreises sowie für die vielen Besucherinnen und Besucher der Region – besonders hinsichtlich des Wegfalls der Notfallversorgung.

Die CDU im Kreis Euskirchen weist diesbezüglich die jüngste Kritik der SPD im Kreis am CDU-geführtenNRW-Gesundheitsministerium entschieden zurück und zeigt sich verwundert über die fehlende Selbstreflektion der SPD. Gesundheitsminister Karl Lauterbach (SPD) hat die derzeitige Krankenhausreform eingebracht, ignoriert die Empfehlungen relevanter Akteure und hält sich nicht an die gemeinsamen Absprachen mit den Ländern. Dennoch ist aus Sicht der Kreis SPD die Landesregierung an den Entwicklungen Schuld, wobei das Land in seiner Planung eine Notaufnahme im Krankenhaus in Schleiden vorsieht. Für das fehlende Personal und die fehlenden Finanzen ist nicht das Land zuständig, sondern der Bund und am Ende die Region, sprich der Kreis. Die SPD will die Verantwortung für die Mängel der Reform Ihres Bundesministers auf die Landesebene abwälzen. Die CDU im Kreis Euskirchen fordert daher die SPD dazu auf, ihre Verantwortung wahrzunehmen, die Wahlkampfrhetorik beiseitezulegen und sich wieder konstruktiv in die Debatte einzubringen.

Es gilt zeitnah die Frage zu beantworten, wie eine Notfallversorgung gleichermaßen für alle Bürgerinnen und Bürger im Kreisgebiet sowie die vielen Besucher sichergestellt werden kann. Eine Frage, die bei einem Wegfall der Notfallversorgung in Schleiden vor allem von dem für die Gefahrenabwehr und das Rettungswesen zuständigen SPD-Landrat Markus Ramers beantwortet werden muss. Davon auszugehen, dass dies irgendwie mit dem bereits jetzt extrem angespannten Rettungswesensystem funktionieren wird, wäre fahrlässig. Eine Meinung, die im Übrigen auch viele Angehörige des Rettungswesens im Kreis Euskirchen vertreten und die tagtäglich bei Einsätzen bestätigt wird, bei denen oftmals bereits jetzt 15-20 Minuten vergehen, bis der Wagen bei den Hilfsbedürftigen eintrifft.

Die Zahl der Einsätze im Rettungsdienst steigt seit Jahren kontinuierlich an. Dabei handelt es sich jedoch vorwiegend nicht um lebensbedrohliche Einsätze, sondern zunehmend um weniger dringende Fälle. Diese Entwicklung stellt sowohl die Rettungskräfte als auch die Träger des Rettungsdienstes vor große Herausforderungen, was durch den Wegfall der Notaufnahme in Schleiden jetzt nochmal massiv verstärkt wird.

Die Kreistagsfraktion der CDU hat als Reaktion auf die drohende Überlastung des Rettungsdienstes im Kreis Euskirchen gemeinsam mit den Fraktionen der FDP und UWV im Kreistag Euskirchen die Prüfung einer möglichen Einführung eines gestuften Versorgungssystems (GVS) im Rettungsdienst gefordert. Das GVS hat sich in der Stadt Köln bewährt und könnte auch für den Kreis Euskirchen von Nutzen sein, um die Versorgungssituation insbesondere im Südkreis zu verbessern und die entfallende Notaufnahme am Krankenhaus Schleiden zu kompensieren. Das GVS unterscheidet zwischen verschiedenen Dringlichkeitsstufen und ordnet diesen entsprechende Einsatzmittel zu. So kann eine bedarfsgerechte und effiziente Ressourcensteuerung erfolgen.

Die CDU im Kreis fordert grundsätzlich mehr Flexibilität seitens aller Ebenen der Politik, um die besonderen Bedürfnisse der ländlichen Gebiete zu berücksichtigen. Eine Berücksichtigung der Flächen auf dem Land ist hinsichtlich der ärztlichen Versorgung, der Krankenhäuser, der Apotheken, der Polizei und bei vielen anderen Aspekten dringend nötig!

Außerdem bemängelt die CDU im Kreis Euskirchen, dass die Finanzierung der Lauterbachschen-Reform zur Hälfte von den gesetzlichen Krankenkassen, sprich am Ende von den gesetzlich Versicherten, getragen werden muss. Aufgrund der aufgezwungenen Reform hat die CDU-NRW eine neue Krankenhausplanung erstellt, welche darauf abzielt, die Qualität der stationären Versorgung durch Schwerpunktbildung und Kooperation zwischen den Krankenhäusern zu verbessern. Dabei steht die bestmögliche medizinische Versorgung der Patientinnen und Patienten im Vordergrund, während die Versorgung in allen Landesteilen sichergestellt wird.

Die CDU-Kreistagsabgeordneten prüfen alle Entscheidungen zu den Krankenhäusern vor Ort intensiv. Ihre Handlungen orientieren sich stets daran, was für die Versorgung der Bürgerinnen und Bürger notwendig ist. Gleichzeitig behalten sie die Interessen der Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter im Blick. Das Anliegen ist es, gemeinsam mit allen Akteuren konstruktiv die bestmöglichen Lösungen in diesem katastrophalen Reformprozess zu finden. Dabei ist jedem klar, dass dies oftmals zu unbeliebten Änderungen führen wird.

Derzeit findet die zweite Anhörungsphase beim Ministerium für Arbeit, Gesundheit und Soziales (MAGS) zur Krankenhausplanung statt. Die Krankenhäuser im Kreis Euskirchen nehmen daran teil, gemeinsam mit der Kreisverwaltung und unseren politischen Vertretern. In diesem Prozess wurde eine Einigung zwischen den beiden Krankenhäusern im Kreis und den Krankenkassen erreicht. Die CDU Fraktion wird alles daran setzen, dass dieser bereits ausgehandelte Kompromiss umgesetzt wird und Sicherheit für alle Akteure entsteht. Ende Juli trifft sich die Kreisgesundheitskonferenz zu diesem Thema.

Die gesamte CDU im Kreis Euskirchen kämpft für eine realistische und nachhaltige Krankenhausstruktur, die den Menschen in unserer Region eine verlässliche und qualitativ hochwertige medizinische Versorgung bietet.

Bezüglich des Krankenhausstandortes Schleiden haben die Kommunen Hellenthal und Schleiden zu einer Informationsveranstaltung am 23. August um 19 Uhr in das Kulturkino in Vogelsang eingeladen.